
cellula_f // Ausstellungsspaziergang & Workshop // In der Kubatur des Kabinetts 2025
So, 01. Jun 2025
14:00 Uhr
@Deck, Praterstern, Billboards
Ausstellungsspaziergang & Workshop
14:00 -15:00 Ausstellungsspaziergang
15:30 -17:30 Workshop am Zellplasmabrunnen
Gemeinsames Häkeln von DNS aus Algenschnüren und Geschichten vom Praterstern austauschen Max. 10 Teilnehmer*innen, passend für Kinder ab 5 Jahren und Erwachsene
Die Fähigkeit von Algen, Wasser in ihren Zellwänden zu binden, macht sie für viele Anwendungen interessiert. So werden diese unter Anderem als Zusätze in der Lebensmittelindustrie als Bindemittel und Stabilisatoren für Joghurt, Margarine oder Zahnpasta eingesetzt. Beim Workshop gibt es einerseits die Möglichkeit selbst Algenschüre herzustellen und mit dem Algenmaterial zu experimentieren. In das Algenmaterial lassen sich Farbe und kleine Partikel integrieren. Andererseits werden wir bereits fertige Algenschnüre zur Verfügung stellen um mit ihnen zu häkeln. Dabei nutzen wir eine einfache Technik, bei der spiralartige Formen entstehen, die an die Doppelhelix der DNA erinnern.
Projektbeschreibung
Zellen sind als Bausteine des Lebens allgegenwärtig, aber doch wenig präsent in unserer menschlichen Wahrnehmung, da selbst die kleinste (bekannte) Zelle nicht mit dem freien Auge wahrnehmbar ist. Während sich tierische Zellen sowie Pflanzen- und Pilzzellen aber auch Bakterien in vielen Aspekten ähnlich sind, weisen sie auch einige Besonderheiten auf. Einige dieser Strukturen, Prozesse und Funktionen werden für das Projekt cellula_f in verschiedenen Bereichen des Fluccs verortet. Auf den Billboards des Fluccs werden verschiedene Strategien von Abgrenzung und Durchlässigkeit von semipermeabler Membran bis Pilzmembran ausgelotet. Im Außenbereich des Flucc gibt ein nomadischer Garten geborgten Pflanzen temporären Unterschlupf. Gelegenheit zum Austausch gibt es beim gemeinsamen Häkeln von DNS aus Algenschnüren während wir plaudernd das Flucc als lokales Gemeinschaftszentrum am sich wandelnden Praterstern reflektieren. Mitochondrien in der Gestalt von Mikrowellenbrennofen transformieren in der Umgebung gefundene Materialien mit Hilfe von Spurenelementen, die in tierischen Zellen existenzielle Prozesse steuern. Aus gefundenen Materialien aus der Umgebung des Flucc entstehen dabei neue keramische Werkstoffe inspiriert von dem zellulären Prozess der Autophagie, dem Recyclingprozess der Zellen. Ein Springbrunnen steht im Projekt cellula_f als sozialer nucleus analog zum Zellkern, denn das nasse Milieu der Zellflüssigkeit ermöglicht den Austausch und die Kooperation zwischen den Elementen der Zelle. Dabei soll der Blick in die Mikrostruktur der Zellen die Sicht auf mögliche Gemeinsamkeiten zwischen den Spezien freigeben, indem er sich den kleinen Teilen zuwendet und nach den großen Zusammenhängen fragt, die ansonsten für uns im Verborgenen bleiben.
Biografien
Nellya Dzhamanbaeva ist eine Künstlerin, Kunstmanagerin und Kuratorin aus Bischkek, Kirgisistan. Sie absolvierte 2010 das Leadership Program for Art-Managers von CEC Arts-Link in den USA und 2020 die Academy for Art Managers des Goethe-Instituts. Zu ihren Projekten zählen zahlreiche Veranstaltungen wie zb Eco Bashtyk, Future Shorts Festival, Global Art and Music Festival „Kol Fest“ und weitere kirgisische Dokumentarfilmfestivals sowie die erste zentralasiatische Jugendausstellung zeitgenössischer Kunst in Bischkek „Vkl/Vykl“,
Nicole Krenn (*1982) studierte Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Wien, Grafik an der IADE Lisboa und Kunstpädagogik an der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie ist Dozentin an der Universität f. Angewandte Kunst Wien und arbeitet als Kunstvermittlerin. Ihre Auseinandersetzung mit dem Motiv Gestein manifestiert sich in Techniken wie Performance, Installation, Video und künstlerischer Grafik. Außerdem ist sie Mitglied der Performancegruppe VOCAL NAPS.
Perihan Seifried studierte an der Universität für angewandte Kunst, Bildhauerei und Multimedia sowie Bildnerische Erziehung und Werkerziehung. Sie ist Kunst- und Kulturvermittlerin. Neben ihrer Tätigkeit als Vermittlerin im Zoom Kindermuseum erstellt und leitet sie künstlerische Workshop-Konzepte für verschiedene Veranstaltungsorte und Vereine, wie das Haus lebt. in Hartberg oder Wilten vermessen gemeinsam mit dem Verein Studio Fundus in Tirol.
Roswitha Weingrill ist 1984 in der Steiermark geboren und lebt als Bildende Künstlerin in Wien. Sie interessiert sich für soziologische Phänomene, wissenschaftliche Randgebiete und die Dekonstruktion von großen globalen Themen in überschaubare und regionale Aspekte. Zu ihren Arbeiten zählen Mixed-Media-Installationen, Interventionen im öffentlichen Raum und experimentelle Klangobjekte aus Keramik. Zuletzt hat sie im art sonje center Seoul, im MSUB Belgrad und im UGM in Maribor ausgestellt.